next up previous contents index
Next: Fib-Dateiformate Up: Der genetische Algorithmus Previous: Komplexitätsabschätzung   Contents   Index

Parallelen zur natürlichen Evolution

Als Parallele seien hier die Bakterienstämme (z. B. E. coli) aufgeführt. Sie besitzen Gene, aufgrund derer bei ihnen genetische Evolution auftritt.

Bei diesen Bakterienstämmen (z. B. E. coli) kann es auch zu einem Gentransfer kommen, dabei wird ein Teil der Geninformationen (des Genmaterials oder dessen Kopien) von einer Bakterie zu einer anderen übertragen. Daneben gibt es natürlich auch Mutationsprozesse.

Ein Fib-Objekt kann als Information betrachtet werden, die ein Multimediaobjekt kodiert, so wie Bakteriengene eine Bakterie kodieren (Aufbau und Verhalten).

Die einzelnen Fib-Elemente sind dabei weniger als die Basen der Gene zu sehen, sondern vielmehr als die Funktionalität von Genen oder Genmengen. So wie bei den Bakterien durch Kombination der Gene bzw. der Dinge, die sie kodieren (z. B. Enzyme), erst komplexere Funktionalitäten definiert werden (z. B. Umsetzung von Zucker in Bewegungsenergie), entstehen bei Fib-Objekten erst durch Kombination der Elemente (Teil-)Multimediaobjekte (z. B. [Teil-]Bilder).

Fib-Teilobjekte können auch, wie beim Gentransfer bei den Bakterien, in andere Fib-Objekte übertragen werden und unterliegen einer Mutation, wobei auch bei den Bakterien schwer zu sagen ist, ob die Mutation der Gene wirklich völlig zufällig ist oder ob im Laufe der Jahrmillionen nicht Mechanismen entstanden sind, die zu einer "intelligenteren" Mutation führen, bzw. worin das zufällige Element besteht. Einzelne Fib-Objekte können dabei nicht nur als einzelne Bakterien angesehen werden, sondern auch als alle Bakterien mit identischen Geninformationen.

Das Originalmultimediaobjekt stellt die Nische dar, an welche sich die Fib-Objekte (Bakterien) anpassen sollen. Sie können dies auf viele unterschiedliche Arten tun, und die Anpassung muss auch nicht perfekt sein.

Allerdings werden beim genetischen Algorithmus für Fib-Objekte Operatoren angestrebt, die gezielte Verbesserungen vornehmen. Ein solcher explizit gerichteter Mechanismus ist bei Bakterien nicht zu erwarten.

Für weitere Informationen zur Genetik bei Bakterien sei auf "Einführung in die Mikrobiologie"([1]) verwiesen. Ein gutes Buch zur Evolution im allgemeinen ist "Die Lösung von Darwins Dilemma" [13] .


next up previous contents index
Next: Fib-Dateiformate Up: Der genetische Algorithmus Previous: Komplexitätsabschätzung   Contents   Index
Betti Österholz 2013-02-13